Die Dauer des Augenblicks – Zur Malerei von Rolf Fässer
Mit seiner Malerei ist Rolf Fässer weniger dem äußeren Schein der Dinge als den in ihnen wirksamen Kräften verpflichtet. Grundzüge seines bildnerischen Denkens und Matrix für das Hervorbringen von Gestalt sind naturnahe Prozesse des Werdens und Vergehens. Beim subtilen und atmosphärischen Schichten von Farben spürt der Künstler elementaren Veränderungen in Raum und Zeit nach.
Auf vielen seiner großformatigen Bilder verdichten oder verflüchtigen sich Farbflächen oder orangefarbene Markierungen im hintergründigen Gewebe nuancenreicher Grauwerte. Alltägliche, auf charakteristische Weise erfasste Gegenstände vermitteln trotz ihrer prägnanten Setzung keinen Zustand des Endgültigen. Spannungsreich ausbalanciert und dynamisiert durch Linien oder graphische Spuren werden sie gehalten von der Ruhe eines sich in die Tiefe ausdehnenden Grundes, der als Resonanzraum wirkt. (P.K.)